Die Konzeption der neuen Orgel

Wir bauen etwas, was im Orgelbau außerordentlich selten ist: eine romantische, mechanische Kegelladenorgel. Dieser Orgeltyp wurde hauptsächlich in einer kurzen Zeit von etwa 1840 bis 1880 gebaut, Neubauten gibt es heute nur ganz wenige. Es war die Zeit, in der man mit der Orgel das Symphonieorchester nachzuahmen begann und einen gegenüber dem Barock neuen, warmen, gefühlvollen Klang anstrebte.

Im Orgelbau des 20. Jahrhunderts dominiert demgegenüber wieder der barocke Orgelklang, hell und klar, technisch meist mit sogenannten Schleifladen umgesetzt. In der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden wegen dieser Vorliebe für den barocken Orgelklang sogar vielerorts ohnehin seltene romantische Orgeln gegen neobarocke ausgetauscht – so eben auch in der Christuskirche.

Der warme, bauchige, kraftvolle Klang der romantischen mechanischen Kegelladen-Orgeln ist daher nur mehr ganz selten zu hören, in der Stadt Salzburg gibt es bisher kein solches Instrument.

Durch den geschickten Einsatz pneumatischer „Transmissionen“ können einzelne Register auf verschiedenen Manualen gespielt werden – damit vervielfachen sich die Kombinationsmöglichkeiten und die Orgel wird sich größer anfühlen, als sie wirklich ist.

 

Kegelventile der Fa Lenter
Kegelventile in der Werkstatt Lenter
Zungen eines Physharmonika-Registers der Firma Lenter

Eine Besonderheit des Orgelbaus der Romantik waren die sogenannten „Physharmonika“-Register, die eine sehr besondere dynamische, an Druckwindharmonien erinnernde Klanglichkeit ermöglichten. Daher wird auch die neue Orgel der Christuskirche mit einem solchen Register ausgestattet – wie es im größeren Entwurf Steinmeyers für die ursprüngliche Orgel auch vorgesehen gewesen wäre.

Ein besonders „Schmankerl“ der neuen Orgel und etwas „fürs Herz“ wird der „Zimbelstern“ sein, ein sogenanntes „Effektregister“, in unserem Fall aus 6 gestimmten Klangschalen bestehend, das über den Orgelklang einen glitzerndes Glöckchenläuten zu legen vermag. Der klassische Einsatz dieses Registers kommt beim Lied „O du fröhliche“ am Heiligen Abend, es kann aber auch etwa Hochzeiten noch romantischer machen…

In Zukunft sollen romantische Kirche und romantische Orgel in der Christuskirche wieder eine Einheit bilden